Am 6. und 7. Oktober 2023 fanden die SprachHeilbronner Tage zum wiederholten Male in der Lindenparkschule in Heilbronn statt. Der dgs-Vorstand war glücklich, nach einem Online-Format 2021 die rund 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder in Präsenz begrüßen zu können. Erstmals wurden die Vorträge durch zwei Workshop-Schienen mit fünf parallelen Angeboten ergänzt.

Im Rahmen der Fortbildungstage konnten Prof.in Dr. Margit Berg und Helga Otto für ihre 40-jährige Mitgliedschaft in der dgs geehrt werden. Außerdem wurde Peter Arnoldy für seine langjährige Tätigkeit im Vorstand zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

Am Freitag eröffnete Dr. Kristina Jonas mit ihrem Vortrag „Digitale Diagnostik – Chancen und Herausforderungen“. Aufgrund der medialen Präsenz im Alltag und Schule ein wichtiges Thema, bei dem digitale Fragebögen sowie Messinstrumente eine Unterstützung sein können.

Im Anschluss fand die erste Workshopphase statt:

- Katharina Edel zeigte in einem sehr praxisnahen Einblick in den Deutschunterricht vielfältige Möglichkeiten auf, wie Schülerinnen und Schüler sich im täglichen Unterricht mit Rechtschreibung auseinandersetzen.

- Prof.in Dr. Wilma Schönauer-Schneider stellte in ihrem Workshop zum Sprachverstehen verschiedene diagnostische Möglichkeiten vor, welche im Unterrichtsalltag pragmatisch umgesetzt werden können. Der Bereich des Sprachverständnisses ist, im Vergleich zu den anderen Sprachbereichen, weniger erforscht.

- Mit Hiltrud von Kannen durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Kunstkonferenz durchführen. Außerdem wurden im Workshop „Die Kunstkonferenz – Kunstbetrachtung gezielt zur Sprachförderung nutzen“ Möglichkeiten für Kunstkonferenzen mit der eigenen Klasse beleuchtet.

- Kerstin Rimpau begeisterte die Zuschauenden mit großem Ideenreichtum zum Einsatz digitaler Medien in ihrem Workshop „Sprache fördern mit digitalen Medien – ein Potpourri an Ideen und Anregungen für den Unterricht“.

- Dr. Petra Stumpf gab einen Überblick über Kinder mit auditiven Schwächen im Unterricht und benannte vielfältige Beispiele, wie die Beeinträchtigungen im unterrichtlichen Kontext Berücksichtigung finden können.

Nach der ersten Workshopphase wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Mensa der Lindenparkschule verköstigt. Zwischen den Vorträgen gab es ebenfalls süße und salzige Köstlichkeiten der Schülerfirma. Die Mittagspause wurde genutzt, um die Lehr- und Lernmittelausstellung zu besuchen und sich gegenseitig auszutauschen.

Prof.in Dr. Margit Berg schloss den Freitag mit ihrem Vortrag „Anpassung der Unterrichtskommunikation an das kindliche Sprachverständnis“ ab. Den Zuhörenden wurden neue Forschungsergebnisse vorgestellt, wie z.B. die Notwendigkeit, auch das Satzverstehen im Unterricht verstärkt in den Blick zu nehmen.

Im Anschluss an die vielfältigen Vorträge und Workshops fand um 18:00 Uhr die Mitgliederversammlung statt. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Darüber hinaus konnte Chiara Löhle als Beisitzerin für besondere Aufgaben gewonnen werden.

 

Am Samstag warteten zwei weitere Vorträge auf die Teilnehmenden.

Ulrike Funke zeigte in ihrem Vortrag „Kom!ASS Interaktions- und Sprachanbahnung bei Kindern aus dem Autismus-Spektrum“ die oft ungewöhnliche Wahrnehmung von Kindern aus dem Autismus-Spektrum mit Hilfe von Videomaterial anschaulich auf und leitete Konsequenzen für die Praxis ab.

Auch Tabea Uwah zeigte in ihrem Vortrag zur Phonologietherapie praxisorientierte Videos. Sie legte den Fokus auf ein Repertoire an Möglichkeiten, wie Kinder mit phonologischen Störungen unterstützt werden können, die nicht „wie aus dem Lehrbuch“ reagieren.

Es waren zwei inhalts- und begegnungsreiche Tage! An dieser Stelle möchte sich die dgs bei allen Referentinnen bedanken, die neue Impulse, vielfältige Ideen und aktuelles Wissen aus Praxis und Forschung mitgebracht haben. Vielen Dank auch an alle Teilnehmenden für ihr Interesse sowie an das ganze Team der Lindenparkschule fürs Engagement, einen wunderbaren Rahmen zu bereiten.