Die Präsentationen der Vorträge finden Sie hier.

 

Am 11.und 12. Oktober 2019 fanden in der Lindenparkschule in Heilbronn die nun 10. Sprachheilbronner Tage statt.
Mit mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war das Interesse an den abwechslungsreichen und versierten Fachvorträgen wieder sehr groß.

Dr. Margit Berg, PH Ludwigsburg, eröffnete am Freitag mit dem Vortrag „Mehrsprachige Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen“. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Förderung von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen, welche zugleich mehrsprachig sind. Frau Berg zeigte Erfolge der Sprachtherapie in den Bereichen Aussprache, Grammatik und Wortschatz auf. So lautete ihre Botschaft eindeutig „Kopf hoch“ statt „Finger weg“.
Dr. Carina Lüke, Uni Paderborn, machte in ihrem Vortrag „Ich zeig dir, was das heißt“ die Bedeutung einer Unterstützung des unterrichtlichen Handelns mit Gestik und Mimik für Kinder mit Anspruch Sprache deutlich. Eine konsequente, strukturierte gestische Begleitung sprachlicher Äußerungen durch die Lehrperson hat einen positiv nachhaltigen Einfluss auf den Wortschatzerwerb.
Nach der Mittagspause setzte Dr. Stephanie Riehemann, Uni Köln, die überaus fundierten Fachvorträge mit ihrem Vortrag „Das Baum, die Hase, der Auto“ fort. Sie stellte die Bausteine einer strategieorientierten Genustherapie vor, welche im nächsten Jahr veröffentlicht wird.
Den Freitag beschloss Jana Jungjohann mit ihrem Beitrag „Formative Diagnostik von Lesekompetenzen“, in dem sie unter anderem den Nutzen von Lernverlaufskurven darstellte.
Im Anschluss fand um 18.00 Uhr die Mitgliederversammlung statt. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt und Felicitas Kühne konnte als neue Beisitzerin gewonnen werden. Der überaus gelungene erste Tag fand seinen harmonischen Abschluss beim gemeinsamen Ausklang in einer Heilbronner Weinstube.

Den Samstag eröffnete Belinda Fuchs vom Sprachheilzentrum Meisenheim mit dem Thema „Wie mach' ich es richtig? - Elemente zur Gestaltung pädagogischer Handlungsfelder von Kindern und Jugendlichen mit selektivem Mutismus“. Die Hintergründe für mutistisches Verhalten, die verschiedenen Ausbildungsformen des selektiven Mutismus sowie die therapeutischen Handlungsmöglichkeiten im unterrichtlichen und schulischen Kontext halfen, diese Kinder und Jugendlichen ganz anders zu verstehen, und zeigten neue Horizonte auf.
Der Vortrag von Prof. Dr. Christina Kauschke, Uni Marburg, rundete die Sprachheilbronner Tage ab. Sie referierte über „Worterwerb und Wortverarbeitung im Entwicklungsverlauf“. Dabei wurde deutlich, dass Konkreta wesentlich einfacherzu erwerben sind als Abstracta und insbesondere der Erwerb von Emotionswörtern bei Beeinträchtigungen  der Unterstützung bedarf
Die lehrreichen und motivierenden Fortbildungstage waren rückblickend ein großer Erfolg. Dazu trug insbesondere das Team der Lindenparkschule bei, das für die kulinarische Versorgung sicherstellte.
Dank vieler Rückmeldungen sowie der Evaluation können neue Anregungen in zwei Jahren aufgegriffen werden.